Auf den Spuren der Lieder Omans

Berliner Künstlerin Verena Kyselka präsentiert im November 2016 Ausstellung in Muscat, Oman

Die traditionellen Lieder Omans besingen die Schönheit des Landes mit seinen rauen Bergen und malerischen Wadis, es geht um Familie und Freunde sowie natürlich die Liebe und die Sehnsucht. Auf Spurensuche omanischer Gesänge hat sich die Berliner Künstlerin Verena Kyselka auf Einladung des Goethe-Institut Golf-Region gemacht. Im März 2016 arbeitete sie als Artist-in-Residence der Stal Gallery in der Hauptstadt Muscat an einem Kunstprojekt, in dem sie anhand des Liedgutsdie omanische Identität erforscht. Dabei haben ihr omanische Frauen geholfen, die sie auf verschiedene Kulturen in der omanischen Gesellschaft aufmerksam gemacht haben.

„Die Künstler habe ich über die Stal Gallery kennen gelernt“, sagt Verena Kyselka. „Leiter der Galerie ist der omanische Künstler Hassan Meer. Er unterstützt vor allem junge Künstlern, die unter anderem mit neuen Medien arbeiten. Seine Kontakte haben mir sehr geholfen, geeignete Lieder und auch Menschen zu finden, die bereit waren, diese auch zu singen. Alle, die ich bei dieser Recherche getroffen habe, waren sehr aufgeschlossen. Mir ist auch aufgefallen, dass viele Jugendliche eine gute Bildung in Westeuropa oder den USA erfahren und neben der westlichen Orientierung aber immer noch eine intensive Familienverbundenheit pflegen. Das ist, denke ich, ein wesentliches Merkmal der omanischen Identität.“

Ergebnisse der Zusammenarbeit sind Zeichnungen, Collagen und ein Videofilm mit Liedern und charakteristischen Motiven des Landes – eine Weihrauch-Räucherzeremonie, Wasser, Sand, Ornamente und andere Motive und Objekte.

„Oman ist innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem modernen Land geworden“, erklärt die Künstlerin. „Ich wollte herausfinden, welche alten Lieder heute noch gesungen werden. Gesänge sind in jedem Land sehr wichtig und erzählen, was den Menschen am Herzen liegt. Die Texte wurden für mich übersetzt. Ich bin dann den Gefühlen in den Liedern gefolgt und habe entsprechende Motive gefilmt.“ Ihr Resümee: „Eine unvergessliche und beeindruckende Zeit.“

Verena Kyselka präsentiert die Ergebnisse ihrer Spurenlese Ende November 2016 in Muscat

Verena Kyselka präsentiert die Ergebnisse ihrer Spurenlese Ende November 2016 in Muscat

Zu sehen war die Ausstellung bereits im August 2016 in Berlin im Künstlerquartier  Bethanien. Ende November 2016 präsentiert sie die Stal Gallery in Muscat. „Die Resonanz in Berlin war durchweg sehr positiv“, berichtet Verena Kyselka. „Viele deutsche Besucher kannten das Land bisher nicht. Auch arabisch sprechende Menschen zeigten sich begeistert, da die Bilder und Lieder sie an ihre eigene Heimat erinnerten. In Muscat werden die Besucher sicher mit einem ganz anderen Blick die Videoinstallation wahrnehmen. Ich freue mich schon jetzt auf die Eindrücke und die Gespräche, die sich dort ergeben werden.“

Gabriele Brähler

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